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Saisonrückblick 23/24 – Eine Spielzeit für die Geschichtsbücher

Eine emotionale Achterbahnfahrt beschert schlussendlich den für nicht möglich gehaltenen Mannschaftserfolg. Die Einordnung: Surreal. Das Gefühl: Unbeschreiblich! Ein Versuch.

Nach Platz 5 und 7 in den beiden Spielzeiten zuvor, übertraf die Saison 2023/24 alle nur vorstellbaren Erwartungen. Doch erstmal der Reihe nach…

Neben dem Abgang von Simon Fürst (Hainsacker) begrüßte man mit Fabian Schmid (Seligenporten) und Bastian Lößl (eigene Jugend) zwei neue Gesichter im Kader ersten Mannschaft.

Prestigeerfolg …

… war die Verteidigung des Lauterachpokals am heimischen Kalvarienberg. Die vorausgegangene Sommervorbereitung mit einem Sieg gegen den Nachbarn FC Amberg (1:0) und einer Niederlage in Breitenbrunn (3:2) verlief eher durchwachsen.

Ungeschlagener August

Zum Auftakt setzte es zwei Heimsiege gegen Aufsteiger Stopfenheim und dem Vorjahres-Releganten aus Meckenhausen. Die erste Niederlage musste man direkt im ersten Auswärtsspiel in Uffenheim hinnehmen.
Anschließend folgte eine Ausbeute von 13 aus möglichen 15 Punkten inklusive einem erfolgreichen Comeback nach Kreuzbandriss von Andreas Wastl, welcher sich mit einem Doppelpack beim 2:0 Auswärtssieg in Feuchtwangen zurück meldete. Daneben steht ein klarer Derbysieg gegen den Nachbarn DJK-SV Berg.

Dann kam der Herbst …

…mit einer wahren Berg- und Talfahrt. Zunächst gewann man in Hofstetten souverän mit 3:0, ehe es einen herben Dämpfer gegen Aufstiegsfavorit Wendelstein setzte (1:5 Pleite). Dem folgte ein 2:1 Überraschungserfolg in Zirndorf. Trotz Personalmangel und hohen Temperaturen konnte man sich die Tabellenspitze sichern. Die kalte Dusche gab’s umgehend eine Woche später auf heimischem Boden gegen Dinkelsbühl (2:4). Zum 15. Spieltag hatte man die Chance, unter Flutlicht gegen den Aufsteiger Fortuna Neuses die Herbstmeisterschaft nach Lauterhofen zu holen. Ein desolater Auftritt machte diese euphorische Vorstellung zunichte.

Anschließend konnte man drei Spiele ohne Niederlage bis zur Winterpause absolvieren.

Neues Jahr neuer Schnauzer

Nach Achtungserfolg gegen Bayernligist ASV Neumarkt (1:0 Pleite kurz vor Spielende) ging es mit Neuzugang Marc Baumgärtner (SV Alesheim) nach Italien in die Provinz Ravenna (Adriaküste). Dafür wurde die Initiative “Schnurrorama” (alle Beteiligten trugen Schnauzer) ins Leben gerufen. Dies sollte für den späteren Saisonverlauf wahre Kräfte freisetzen, schließlich betrug der Abstand zum Tabellenführer Zirndorf zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Punkte.

Die restliche Vorbereitung in Deutschland lief überwiegend positiv. Zwei deutlichen Erfolgen gegen Alfeld und Germania Amberg standen eine unnötige Niederlage und ein Remis gegen die Bezirksligisten Grafenwöhr und Vohenstrauß gegenüber. Das zum Ende der Vorbereitung gesteckte, interne Ziel war somit die mögliche Verteidigung von Relegationsplatz 2. An die Meisterschaft wagte nach der Vorbereitung niemand zu denken.

Die Aufholjagd beginnt …

… mit einem Derbykracher in Berg. Ein gehaltener Elfmeter sollte als Initialzündung für den 5:1 Derbysieg und den Start einer fulminanten Serie von vier Siegen in Folge und einem Torverhältnis von 14:4 dienen.
Danach erwartete man den Angstgegner der Hinrunde aus Wendelstein am Kalvarienberg. Viererpacker und Man of the Match Alex Wastl stellte die Weichen auf Sieg und revanchierte sich für die deftige Hinspiel Pleite. Passend in diesen Rausch des Erfolgs folgte das als Vorentscheidung betitelte Spitzenspiel für den weiteren Meisterschaftskampf gegen Zirndorf. Ein spätes Kopfballtor von Alex Wastl ließ den Kalvarienberg beben und rettete einen Punkt sowie die Tabellenführung. Viel wichtiger jedoch, den direkten Vergleich gegenüber dem Konkurrenten aus Franken!

Nervenflattern

Fehlende Durchschlagskraft und Drucksituation schienen zunächst eine zu große Last für das Team, was sich in zwei Remis gegen Dinkelsbühl und Stopfenheim widerspiegelte und den Vorsprung schmelzen ließ. Am spielfreien Wochenende zogen die seit dem Spitzenspiel souveränen Franken wieder vorbei.

Somit mussten die letzten beiden Spiele gewonnen werden, um den plötzlich aufkommenden Traum der Meisterschaft wahr werden zu lassen. Eine potentielle Relegation und das intern gesteckte Ziel war bis dato schon längst in trockenen Tüchern. Ein routinierter Auftritt beim späteren Abstiegsreleganten ESV Ansbach-Eyb sicherte das wortwörtliche Herzschlagfinale…

Hurra das ganze Dorf ist da

Da der Tabellenführer Zirndorf am letzten Spieltag nicht mehr eingreifen konnte, entschied sich die Meisterschaft tatsächlich am letzten Spieltag der Saison, ausgerechnet in Neuses, die dem SVL in der Hinrunde noch die Herbstmeisterschaft kosteten. Dies war gleichzeitig die letzte Saisonniederlage für den SVL. Mit schätzungsweise 300 Gästefans und drei Bussen reiste man in das ca. 300 Einwohner starke Dorf in der Gemeinde Burgoberbach.

Ein Spiel für die Ewigkeit

Die Rahmenbedingungen waren einem Meisterschaftsfinale mehr als würdig. Bereits nach 12 min führte man 3:0, ehe man plötzlich durch zwei Strafstöße mit einem 3:2 in die Kabine ging. Eine nervenzerreißende und lautstark begleitete zweite Halbzeit wurde von einem erlösenden Treffer zum 4:2 in der Nachspielzeit schlagartig beendet. Die völlig surreale Situation einen 10 Punkte Rückstand gegen den bis dato souveränen Favoriten aus Zirndorf brachte selbst gestandene Männer zum Weinen. Die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Landesliga bedeuteten Vereinsgeschichte!

Was bleibt

62 Punkte, Torverhältnis von 70:34 samt Torjägerkanone für Alex Wastl (28 Tore, 13 Assists), knapp verpasste Herbstmeisterschaft, bestes Auswärtsteam der Liga und einer Serie von 14 Spielen in Folge ohne Niederlage, was einer ganzen Halbserie entspricht, bescherten zum Saisonende den Meistertitel der Bezirksliga Mittelfranken Süd und einen Eintrag ins goldene Buch der Marktgemeinde. Das Gefühlschaos – seien wir ehrlich – ist mit Worten nicht zu beschreiben.